Thomas M. Hutt, Präsident der Universitätsgesellschaft Erfurt:
„25 Jahre jung? Oder alt? Oder was?
Die Universität Erfurt ist nun schon 25 Jahre alt, aber immer noch die jüngste staatliche Neugründung Deutschlands. Und mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 gilt die Alma mater Erfordensis zugleich als älteste Universität der Bundesrepublik. Also kurz und gut: die ‚älteste und jüngste Universität Deutschlands‘, wie wir es ohne falsche Bescheidenheit in unserer gleichnamigen Publikation von Dr. Steffen Raßloff der Welt kundgegeben haben.
Seit 1987 hatte die Universitätsgesellschaft, ursprünglich noch als DDR-Bürgerbewegung ‚Interessengemeinschaft Alte Universität Erfurt‘, für die Wiedergründung einer der bedeutendsten mittelalterlichen Universitäten Europas geworben und gekämpft, seit März 1990 konkret für eine ‚Europäische Universität Erfurt‘. Dafür sah der Wissenschaftsrat zwar keinen Bedarf. Aber wir dürfen heute stolz sein auf die drittgrößte, die einzige noch wachsende Universität Thüringens mit ihren Schwerpunkten Theologie, Kulturwissenschaften und Geisteswissenschaften und mit einer hohen und weiter zunehmenden Zahl an ausländischen Studierenden. Die Pubertät und Flegeljahre hat unser ‚Kind‘ längst hinter sich gelassen. Aber gerne erinnern wir uns noch an die ‚glorreichen Sieben‘, die ersten Doktoren des neuen Max-Weber-Kollegs, deren Bild per Internet um die Welt ging. Die Doktorhüte waren übrigens von einer Erfurter Schneiderin in Handarbeit angefertigt worden. Mit der Vermittlung von Stipendien einer privaten Stiftung konnte die Universitätsgesellschaft diese Promotionen unterstützen.
Und die erste Studentin ist längst Professorin für Soziologie in Montreal. Die neue Alma mater Erfordensis ist erwachsen und erfolgreich.
Die Universitätsgesellschaft freut sich, ist stolz und wünscht ihrer Universität Erfurt viele weitere erfolgreiche Jahrhunderte – und für künftige Feiern ein saniertes Auditorium Maximum.
Ad multos annos – vivat, crescat, floreat!“