25 Köpfe: Stefan Ganß ist einer von uns

Stefan Ganß, MDR

Ein toller Reporter, sagen die Zuschauer vom MDR Fernsehen. Einer, auf den wir stolz sind, sagen seine Kollegen. Einer von uns, sagen die Studierenden an der Universität Erfurt. Und meinen alle denselben: Stefan Ganß – Ganß mit eszett! Gerade hatte er seinen Abschluss als Bachelor-Student der Kommunikationswissenschaft an der Uni Erfurt gemacht, da stand dem Reporter gleich der nächste Höhepunkt ins Haus. Der Deutsche Radiopreis, den Ganß und seine Antenne-Thüringen-Kollegin Fee Theumer 2010 in der Kategorie „Beste Höreraktion“ verliehen bekommen haben.

„Wir sind stolz auf solche Absolventen und sie bestätigen unsere Arbeit“, sagt Prof. Dr. Patrick Rössler, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt. „Stefan Ganß ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie sich ein erfolgreiches Berufsleben und akademische Weiterqualifikation miteinander vereinbaren lassen. Ihm ist es auch hervorragend gelungen, die praxisorientierten Elemente unseres Studiums sinnvoll umzusetzen, wie der Preis damals bewiesen hat.“

Ganß war einer der ersten BA-Studierenden an der Universität Erfurt. „Ich habe dann nach zwei Semestern beim Radio ein Praktikum gemacht und als ich dort das Angebot zu einem Volontariat bekam, habe ich natürlich zugegriffen“, erinnert sich Ganß. Damit war das Studium aber erst einmal vom Tisch. „Später bekam ich dann eine Festanstellung bei Antenne Thüringen, aber irgendwie hat es mich doch immer gewurmt, dass ich das Studium nicht zu Ende gebracht habe.“ Die Lösung: Ein Teilzeitstudium an der Universität Erfurt. „Ich hatte das Glück, dass mir die Leistungen, die ich bereits zuvor erbracht hatte, anerkannt wurden. Ich konnte also mein Studium wiederaufnehmen und es sogar knapp unter der Regelstudienzeit packen“, sagt der MDR-Reporter, gibt aber auch zu, dass das „ein ganz schöner Kraftakt“ war.

„Die Uni Erfurt hat mich voll unterstützt, damit ich all das unter einen Hut bringen konnte.“

– Stefan Ganß

Full-Time-Job, Studium, Familie – für Extratouren blieb da wenig Zeit. „Aber die Uni Erfurt hat mich voll unterstützt, damit ich all das unter einen Hut bringen konnte“, lobt Ganß, der über eine Station beim Radiosender MDR Jump inzwischen Reporter und Autor beim MDR Fernsehen ist. „Zum Beispiel gab es auch immer einen Weg, wenn ich es mal wieder nicht zu den Sprechzeiten geschafft hatte. Ich weiß, dass das an anderen Hochschulen nicht so ohne weiteres möglich wäre. Und ich bin der Uni Erfurt dafür auch sehr dankbar.“

Ein Teilzeitstudium ist an der Universität Erfurt keine Ausnahme. „Wir haben derzeit 209 Studierende, die nicht in Vollzeit studieren“, erklärt Rainer Birkelbach, stellvertretender Leiter der Abteilung Studium und Lehre. Die Gründe dafür seien dabei so verschieden wie die Studierenden selbst. „Der häufigste ist sicher, dass die Leute nebenbei einen Job haben, aber auch Kindererziehung oder Pflegefälle in der Familie können dafür ausschlaggebend sein“, sagt Birkelbach. Die Universität Erfurt bemühe sich, für Studien interessierte, die keine 40 Stunden für ein Studium aufbringen, eine gute Lösung zu finden.

Dass das funktioniert, zeigen Absolventen wie Stefan Ganß und viele weitere, die seit Aufnahme des Studienbetriebs an der Uni Erfurt im Jahr 1999 ihre Abschlüsse gemacht haben. „Unsere Angebote immer wieder zu überprüfen und den Bedürfnissen unserer Studierenden anzupassen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Rainer Birkelbach. „Nur so können wir im Wettbewerb um die Studierenden punkten. Und das wird uns auch in Zukunft weiter antreiben.“

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