Christine Lieberknecht, Thüringer Ministerpräsidentin a.D.:
„Eine der zentralen Forderungen der friedlichen Revolution von 1989 wurde Wirklichkeit. Die Wiedergründung der alten Erfurter Universität. Trotz aller Widrigkeiten des 20. Jahrhunderts hatten sich die Erinnerungen an die Schätze der einstigen Erfurter Universität im Bewusstsein der Erfurter nie auslöschen lassen. Die einzigartige mittelalterliche Handschriftensammlung des Amplonius, die Blütezeit des Erfurter Humanismus mit Erasmus von Rotterdam, die Erinnerungen an den Theologiestudenten Martin Luther oder an die Erfurter Pionierleistungen zur Entwicklung der modernen Medizin blieben fest im Gedächtnis der Stadt haften. Zurecht verwies man auf den Rang der Alma mater Erfordensis als ‚Bolognia des Nordens‘.
Angesichts der enormen materiellen Transformationsprozesse zu Beginn der 1990er Jahre war es nur folgerichtig, auch für die geistig-kulturelle Erneuerung ein deutliches Zeichen zu setzen. Nun feiert die junge Erfurter Universität nach geglückter Neugründung ihren 25. Geburtstag. Längst angekommen im 21. Jahrhundert stellt sie sich den Herausforderungen der Globalisierung, übt sich im interkulturellen Dialog, ‚bohrt dicke Bretter‘ mit dem Max-Weber-Kolleg und gibt den angehenden Pädagogen ihr Rüstzeug für kommende Schülergenerationen mit auf den Weg.
Der Mut der Gründungsväter und -mütter hat sich gelohnt. Die Universität Erfurt ist im nationalen und internationalen Wissenschaftsgeschehen fest verankert. In der Stadt Erfurt und für Thüringen ist sie nicht mehr wegzudenken.
Herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Bestehen. Ad multos annos.“