Nicht selten ist sie diejenige, die „auf dem Campus das Licht ausmacht“ – weil die Sitzung des Studierendenrates mal wieder bis in die Nacht ging oder eben das Aufräumen nach der Party oder dem Campus Festival. Hannah Schneider gehört beinahe zum „Inventar“ der Universität Erfurt – ob nun als Vertreterin im StuRa-Vorstand, als studentische Senatorin, engagiertes Fachschaftsmitglied, als studentische Tutorin in der Studieneinführungswoche oder sogenannte „Campus Spezialistin“. Ach ja, und Studentin ist sie übrigens auch noch. Und zwar schon seit dem Bachelor. Und weil es ihr an der Uni Erfurt so gut gefällt, blieb sie danach auch zum Master-Studium – als eine der ersten im neuen Studiengang „Gesundheitskommunikation“.
Sie sei ein „echtes Dorfkind“, sagt Hannah von sich selbst. Die 26-Jährige kommt aus der BIONADE-Stadt Ostheim vor der Rhön, liebt Dorffeste, Fleisch vom Dorfmetzger und fränkisches Bier, mit dem sie ihre Heimat auch gern einmal nach Erfurt holt. Vielleicht gefällt ihr aufgrund dieses Hangs zur Beschaulichkeit auch das Campusleben in der vergleichsweise kleinen Universitätsstadt Erfurt so gut? „Ja, ich mag die kurzen Wege auf dem Campus, das familiäre Umfeld, den persönlichen Kontakt zu den Lehrenden und die gute Mischung aus Theorie und Praxis im Studium“, sagt Hannah. Und als Campus Spezialistin gibt sie ihre guten Erfahrungen seit 2015 auch an den (künftigen) Studierendennachwuchs weiter. Dabei führt sie zum Beispiel Schulklassen über den Campus und betreut die Facebook-Seite der Campus Spezialisten zusammen mit zwei weiteren Studentinnen – Jofie und Andrea. Die drei sind inzwischen ein eingespieltes Team, dabei kam der Entschluss, Campus Spezialistin zu werden, für Hannah eher überraschend. „Ich war damals schon zweimal als Tutorin während der Studieneinführungstage der Uni dabei und habe auch privat auf Facebook immer wieder Fragen von Erstsemestern beantwortet. Das ist wohl positiv aufgefallen und so wurde ich schließlich vom Team der Hochschulkommunikation angesprochen, ob ich nicht Campus Spezialistin werden will. Na klar, wollte ich! Die Uni Erfurt macht tolle Angebote für Studieninteressierte und Studienanfänger, sie dabei zu unterstützen, fand ich toll und habe deshalb auch nicht lange überlegt. Schließlich habe ich ja bei meinem eigenen Studienbeginn auch vom Wissen erfahrenerer Studierender profitiert.“
Eigentlich war für Hannah nach dem Abitur erst einmal gar nicht so klar, was sie beruflich machen möchte. Ein Job in einer Werbeagentur und die freie Mitarbeit bei einer Regionalzeitung schärften aber dann die Idee, dass es irgendetwas im Bereich Kommunikation werden könnte. Den Plan, in Erfurt zu studieren, fasste sie dabei ziemlich spontan. Als sie sich über kommunikationswissenschaftliche Studiengänge informierte, war auch die Uni Erfurt unter den „Treffern“ – aber: Die „Deadline“ für die Bewerbung lief am gleichen Tag ab. Also packte die heute 26-Jährige alle Bewerbungsunterlagen zusammen, fuhr in letzter Minute zum Nachtbriefkasten nach Erfurt und landete also zum Bachelor-Studium an der Uni. Eine gute Entscheidung, weiß sie heute – nicht nur, weil sie, damals im Frühling, von dem mit Kirschblüten übersäten Campus so angetan war, sondern vor allem natürlich, weil die Studieninhalte passten und Hannah in Erfurt die Chance hatte, mit Kommunikationswissenschaft und Management gleich zwei Studienrichtungen parallel zu belegen. Die „netten Menschen drumherum“ taten das ihrige und so ging es im Oktober 2012 los mit dem Studium.
Im kommenden Jahr wird Hannah ihren Master-Abschluss machen. Und dann? „Habe ich wieder mehr Zeit für die Musik“, sagt sie und freut sich schon jetzt auf viele, viele Konzertbesuche in der ganzen Republik. Und beruflich? „Die Uni Erfurt selbst wäre natürlich eine tolle Sache – aber vielleicht findet sich auch in der Stadt eine Möglichkeit. Auf lange Sicht will ich aber auf jeden Fall wieder zurück nach Unterfranken. Das ist ja zum Glück auch nicht weit weg von Erfurt, zum Beispiel für einen Tagesausflug zum ‚Eiskrämer‘.“ Was ihr Weggang für die Uni Erfurt bedeutet? Eine tolle Absolventin mehr. Vor allem aber eine engagierte Studentin weniger. „Wir werden sie vermissen“, sagt das Team der Hochschulkommunikation. „Aber es bleibt ja zu hoffen, dass Hannah mit ihrer Art viele andere ‚angesteckt‘ hat, die jetzt in ihre Fußstapfen treten.“